Albtraum oder Traum
Papst Franziskus geht in seinem weißen Gewand eine Straße entlang. Allein, den Blick zu Boden gesenkt, offenbar langsamen Schrittes. Links und rechts von ihm erheben sich Backsteingebäude. Die Sonne scheint in Bäume, die ihr grünes Blätterkleid ins Licht halten. Im Vordergrund ist eine schwarz-weiße Schranke zu sehen. Und ein hohes Gittertor, über dem ein geschmiedeter Schriftzug hängt: „Arbeit machtfrei“. Entstanden ist das Bild am Donnerstag, als Papst Franziskus das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz besuchte. 1,1 bis 1,5 Millionen Menschen wurden im nahegelegenen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau umgebracht, die meisten von ihnen waren Juden. Die Menschen wurden aus ganz Europa in Zügen in das KZ verschleppt. Sie kamen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Jugoslawien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Polen, Rumänien, aus der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und Ungarn. Zug um Zug rollten sie ihrer Ausbeutung als Sklavenarbeiter und ihrer Er