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Es werden Posts vom September, 2013 angezeigt.

Muck feiert Erntedank

Im Erntedankgottesdienst sitzt plötzlich Muck, die Zwerg-Handpuppe aus dem Kindergarten, auf der Kanzel. Pastorin: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen. Muck: Mit dir auch. Wer war das? Ach. Du, Muck. Was machst du denn hier? Och, der Kindergarten macht jetzt drei Wochen Ferien. Drei Wochen so ganz ohne Kinder, das finde ich doof. Da habe ich Eiken gefragt, ob ich auch Ferien machen darf. Und sie hat ja gesagt. Also bin ich jetzt hier. Und was machst du ausgerechnet hier, im Gottesdienst, auf der Kanzel? Weil: Ich habe noch nie einen Trachtentanz gesehen. Und von hier oben kann ich am besten sehen. Wegen des Trachtentanzes. Na klasse. Und weil es hier in der Kirche so schön ist. Immer, wenn mich ein Kind mit zur Kinderkirche nimmt. Heute ganz besonders. Da bin ich ja ein bisschen erleichtert. Ich dachte schon … Und was machst du jetzt? Noch eine Geschichte erzählen? Nee, ich wollte predigen. Predi

Alles hat seine silberne Zeit

Was feiern wir, wenn wir Silberne Konfirmation feiern? Die grüne Konfirmation ist ein Fest auf der Schwelle. Als Konfirmand stehe ich auf der Schwelle vom Kind zum Erwachsenen. Ich werde freigemacht. Ein ganzes Leben mit all seinen Freiheiten und Träumen öffnet sich vor mir. Was aus aus den Träumen und Freiheiten geworden ist – die Frage stelle ich mir, wenn die Goldene Konfirmation ansteht. Auch sie ist ein Fest auf der Schwelle. Ich stehe dann auf der Schwelle zum Altenteil. Und ich schaue zurück. Erkenne ich noch den Konfirmanden von damals, der ich war? Alles hat seine Zeit, heißt es. Die grüne Konfirmation, da hat die Vorfreude auf die große Freiheit ihre Zeit. Es ist Zeit, Pläne zu schmieden. Die Goldene Konfirmation – sie ist die Zeit des Dankens für mein Leben. Es ist Zeit, Rückschau zu halten. Und wie ist das nun mit der Silbernen Konfirmation? Was hat da seine Zeit? Ist Zeit für die Vorfreude oder für den Dank? Schmiede ich Pläne oder halte ich Rückschau? Die Antwort finde ic

"Ich befehle dir: Steh auf!"

„Weicht ihr Trauergeister, denn mein Freudenmeister, Jesus, tritt herein.“ Ich finde das eine wunderbare Verszeile aus dem Lied "Jesu meine Freude" (Evangelisches Gesangbuch Nr. 396) – mit einer kraftvollen Melodie dazu. Diese sechste Strophe ist wie gemacht dafür, sie mit ganzer Kraft zu singen und von ganzem Gemüt. So laut, dass die Trauergeister sich tatsächlich erschrecken und abziehen. Und so innig, dass ich es wahrhaft glaube: Jesus kommt und alles wird anders. Das Lied wird so zu einem Protestsong. Ich singe es und stemme mich mit aller Macht gegen das, was das Leben niederhalten will. Ich singe es gegen all das, was mir Schmerzen bereitet und Leid bringt. Ich singe es vor allem und immer wieder gegen den Tod. Denn er ist es ja, der letztlich hinter dem Leid steht und den Schmerzen. Der Tod schickt immer wieder seine Boten in mein Leben. Ob er nun an meiner Gesundheit knappst oder ich mir Sorgen um einen lieben Menschen machen muss. Ob ich den Tod und seine Schrecken i