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Es werden Posts vom Januar, 2017 angezeigt.

Rettung vom Ertrinken

Ein Pastor saß an seinem Schreibtisch und bereitete eine Predigt vor, als er eine Explosion zu hören meinte. Bald sah er Menschen hin und her laufen und erfuhr, dass ein Damm gebrochen war, der Fluss Hochwasser führte und die Bevölkerung evakuiert wurde. Der Pastor dachte bei sich: „Jetzt erhalte ich Gelegenheit zu tun, was ich predige. Ich werde nicht fliehen. Ich werde bleiben und zu Gott beten, dass er mich rettet.“ Und er betete zu Gott. Als das Wasser bis zu seinem Fenster stand, fuhr ein Boot vorbei: „Steigen Sie ein, Herr Pastor“, sagte man ihm. „Oh, nein“, antwortete der Pastor, „ich habe zu Gott gebetet. Der wird mich retten. Ich bleibe hier.“ Das Wasser stieg und der Pastor musste in das Obergeschoss gehen. Als das Wasser auch bis dorthin stieg, kam ein weiteres Boot voller Menschen vorbei. „Steigen Sie ein, Herr Pastor, wir haben noch Platz“, riefen sie ihm zu. „Das Wasser wird weiter steigen.“ „Das ist nett“, antwortete der Pastor. „Aber ich habe gebetet. Und ich bin

Das Fest beginnt

Andreas steht am Rand der geschmückten Halle und schaut den Menschen beim Tanzen zu. Er weiß nicht, was er von dem halten soll, was er sieht. Da sind die Braut und der Bräutigam. Sie fliegen von einem Tanz zum anderen. Sie wollen die Umarmung nicht lösen. Fest halten sie sich umschlungen. Die Augen können sie nicht voneinander lassen. Sie strahlen sich voller Glück an. Da sind die unzähligen Menschen, die mit dem Paar feiern. Die wenigsten sind da, weil sie zu den beiden gehören. Auch er selber kennt gerade einmal die Namen von Braut und Bräutigam. Die meisten sind Zaungäste wie er. Sie sind einfach nur da, um zu feiern. Das fremde Glück wollen sie teilen. Es soll ein wenig auf ihr Leben abfärben. Da ist auch der Festmeister. Eben lief er noch aufgeregt umher. Etwas war nicht in Ordnung. Das sagten seine fahrigen Bewegungen, das zeigte seine zerfurchte Stirn. Jetzt steht er da und schüttelt den Kopf. Ist er verärgert? Ist er erleichtert? Immer wieder riecht er an dem W

Die Weisen ziehen ins neue Jahr

Die drei Weisen stehen im Stall. Stille macht sich breit. Maria schweigt glücklich. Josef schweigt verlegen. Was soll er mit den Dreien reden? Er fragt er nach der Reise, was die Herren denn erlebt haben. Das lassen sich die Drei nicht zweimal fragen. Die Reise an sich sei eigentlich ganz angenehm verlaufen, meint der eine. Hier und da habe es wohl ein paar Unannehmlichkeiten gegeben. Der Stall hier brauche den Vergleich mit der einen oder anderen Unterkunft nicht zu scheuen. Aber im Großen und Ganzen. Auch über das Wetter habe man keinen Grund zur Klage, fügte der andere an. Wer um diese Jahreszeit reise, müsse damit rechnen, dass es Sturm gäbe und es schwer sei, mit dem Schiff überzusetzen. Aber im Großen und Ganzen. Da sagt der Dritte im Bunde: „Hört mir auf mit dem Großen und Ganzen. „Das liegt doch im Argen, das große Ganze. Habt ihr keine Augen im Kopf?“ Augen im Kopf habe man schon, meinen die anderen beiden. Was er damit meine: Das große Ganze liege im A