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Es werden Posts vom Januar, 2016 angezeigt.

Zwei, die Gott ehren

Ein Tag vor nicht ganz zweitausend Jahren vor einem Haus in Cäsarea. Zwei Männer standen sich gegenüber. Der eine war ein Jude, der an Jesus Christus glaubte, der andere ein römischer Hauptmann, der an den Gott Israels glaubte. Petrus hieß der eine, Kornelius der andere. Der hatte Boten zu Petrus geschickt, um ihn zu sich zu bitten. Petrus folgte der Bitte. So erzählt es die Apostelgeschichte: Einen Tag später trafen Petrus und seine Begleiter in Cäsarea ein. Kornelius erwartete sie schon. Er hatte auch seine Verwandten und engsten Freunde zu sich eingeladen. Als Petrus ins Haus eintreten wollte, kam Kornelius ihm entgegen. Ehrfürchtig fiel er vor Petrus auf die Knie. Aber der zog ihn hoch und sagte: »Steh auf! Ich bin auch nur ein Mensch.« Während er sich mit Kornelius unterhielt, betrat er das Haus. Dort fand er all die Leute vor, die herbeigekommen waren. Petrus sagte zu ihnen: »Ihr wisst ja: Einem Juden ist es nicht erlaubt, Umga

Haben Sie den Sohn gesehen?

I. Tom schaut wieder und wieder auf den Fragebogen: „Haben Sie den Sohn gesehen?“ Was für eine Frage. Tom mustert die Menschen, die in der Fußgängerzone an ihm vorbeilaufen. Wer von denen wird anhalten, um darauf Antwort zu geben? „Wir brauchen Sie – die kontaktfreudige Frau bzw. den kontaktfreudigen Mann, die bzw. der gern mehr wissen will!“ So hieß es in der Anzeige dieser Medienagentur: „star search & co.“ Er hatte sich vorgestellt und den Job bekommen. Eine Straßenbefragung soll er machen. Nichts weiter, als ein paar Menschen befragen. Kein Problem, an sich. Wenn diese Frage nicht so merkwürdig wäre: „Haben Sie den Sohn gesehen?“ Tom atmet tief durch und hebt den Blick: Den ersten Passanten, der ihn ansieht, wird er ansprechen. II. „Entschuldigung, haben Sie den Sohn gesehen?“ Der erste ist ein älterer Mann im Anzug und mit einer Zeitung unterm Arm. Der Mann schaut Tom überrascht an. „Ach, Sie suchen ihren Sohn? Ist er ungefähr zwölf Jahre alt und trägt Jeans u

Masterpasswort - Ein Dialog zum Jahreswechsel

Alles hat seine Zeit. Ja. Morgen ist heute schon gestern. Und aus dem alten wird ein neues Jahr. Wir gehen dahin und wandern von einem Jahr zum andern … Da fällt mir ein: Ich muss noch das Passwort ändern. Passwort? Was für ein Passwort? Na, das Masterpasswort für all meine anderen Passwörter. Für Amazon und Globetrotter und Google und … Ja, das soll man regelmäßig ändern. Das weißt du doch. Damit keiner dahinter kommt. Und das musst du heute noch tun? Oder morgen. Fiel mir nur gerade ein. Aha. Das alte kann ich jetzt ja verraten. Vor den Leuten hier? Wird sich schon keiner einloggen. Die kennen ja den Benutzernamen nicht. Und haben außerdem ihre Smartphones alle ausgeschaltet. Ist ja Gottesdienst. Also? Was ist dein Passwort? R ö m 1 5 , 7 Aha. Clever, oder? Ist alles drin, was man braucht. Große und kleine Buchstaben, Ziffern, Sonderzeichen. Ja, ganz prima. Und das konntest du dir merken? Klar. „Nehmt einander an wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“