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Es werden Posts vom März, 2017 angezeigt.

Das Haus am See

Früher wart ihr Teil der Dunkelheit. Aber jetzt seid ihr Teil des Lichts, denn ihr gehört zum Herrn. Führt also euer Leben wie Menschen, die zum Licht gehören! Denn das Licht bringt als Ertrag lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit.   (Epheser 5,8-9 -- www.basisbibel.de) Andrea zum Beispiel. Sie öffnet an diesem Morgen im kleinen Haus am See die Fensterläden. Sonnenlicht stürzt in das Zimmer wie Wasser durch einen gebrochenen Deich. Sie hält eine Hand vor die Augen. Geblendet, weil es so plötzlich so hell ist. Sie nimmt die Hand weg und blinzelt mit einem Lächeln in die Morgensonne. Sie wärmt schon. Das Licht vertreibt das Dunkel. An diesem Morgen schluckt die Sonne die Nacht in ihrem Zimmer. Jeden Morgen und jeden Abend drängt das Licht das Dunkel ein wenig weiter zurück. Ein Bild auch für ihr Leben? Hat sie die Dunkelheit gegen das Licht eingetauscht? Früher, was noch gar nicht so lange her ist, verlor sie sich fast im Dunkeln. Mit einem Mal war das Licht ausgegangen

Beim Geld fängt die Liebe an

Nehmt euch also Gott zum Vorbild! Ihr seid doch seine Kinder, denen er seine Liebe schenkt. Und führt euer Leben so, dass es ganz von der Liebe bestimmt ist.  (Epheser 5,1-2 -- www.basisbibel.de) Zachäus zum Beispiel. Er versucht ein liebevoller Zöllner zu sein. Obwohl er selber weiß, wie unmöglich das klingt. Zöllner sein und liebevoll handeln, das schließt sich aus. Sagen die Oberen, von denen die Zollvorschriften kommen. Die machen die Regeln und die Gesetze. Die setzen die Abgaben fest. Die warten auf die Einnahmen. Dass die fließen und die Regeln für alle gelten, dafür soll er gerade stehen. Zöllner sein und liebevoll handeln, das ist doch ein schlechter Witz. Das sagen die, die vor seiner Zollstation stehen. Wenn er in der Ladung auf ihrem Wagen stöbert und den Zoll festsetzt. Wenn ihre Münzen in seinem Lederbeutel klimpern. Bei Geld hört die Liebe auf, sagt man. Aber kann man das nicht auch andersherum sehen?, fragt er sich. Kann man nicht sagen: Beim Geld

Ein Augenblick

Es war einmal irgendwo eine Kirchengemeinde, der ging es schon einmal besser. Vor gar nicht allzu langer Zeit waren die Kirche sonntags voll und die Gottesdienste fröhlich. Irgendwann aber verlor sich nur noch ein trostloses Häuflein in der viel zu großen Kirche und sang ganz zaghaft. Da kam eines sonntags ein Fremder vorbei. Er schaute sich alle einzeln an, die verloren in den Kirchenbänken saßen. Schließlich sagte er: „Einer von euch ist der Messias – verkleidet – und ihr merkt es nicht.“ Als er das gesagt hatte, drehte er sich um und verließ die Kirche. Die Menschen blieben ohne ihn zurück und schauten sich um. Einer von denen ist also der Messias. Der Mensch, in dem Gott zu ihnen kommt. Aber wer? Vielleicht die Frau, die immer auf den letzten Drücker zu ihrem Platz schleicht? Oder die Konfirmanden, die tuscheln, statt zu singen? Der Küster womöglich, der ist ja schließlich immer da und oft genug mit Gott allein in der Kirche. Oder die Organistin, die manchmal so spielt