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Es werden Posts vom April, 2014 angezeigt.

Ich übe Maria sagen

- Maria … Maria … Maria. - Was machst du denn da? - Ich übe Maria sagen. - Das höre ich. Aber wozu? So heißt keines von unseren Kindern. Und ich auch nicht. - Das weiß ich. Ich frage mich, wie Jesus das gesagt hat: Maria. - Du meinst, als Maria vor dem leeren Grab steht und sie denkt Jesus sei der Gärtner und dann sagt er Maria zu ihr und da merkt Maria, dass es Jesus ist, der vor ihr steht? Maria drehte sich um und sah Jesus dastehen. Sie wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus fragte sie: "Frau, warum weinst du? Wen suchst du?" Maria dachte: Er ist der Gärtner. Darum sagte sie zu ihm: "Herr, wenn du ihn fortgeschafft hast, dann sage mir, wo du ihn hingelegt hast. Ich will ihn zurückholen!" Jesus sagte zu ihr: "Maria!" Sie wandte sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: "Rabbuni!" (Johannesevangelium 20,14-16 -- www.basisbibel.de) - Ja. Mehr sagt Jesus ja nicht. Der gibt keine lange Erklärung: Du, ich bin Jesus, ich war tot und lag in dem

Eine Osterlegende

„Ich muss noch einmal zum Grab gehen“, sagt Maria. „Ich muss das noch einmal sehen.“ So geht Maria, entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Schnell geht sie. Durch eines der Tore verlässt sie die Stadt. Ihre Schritte werden langsamer. Die Zweifel kommen, ob sich der Weg wirklich lohnt. Was soll sie am Grab schon finden? Da sieht sie am Boden etwas in der späten Sonne glitzern. Ein kleiner Bach, der sich seinen Weg sucht, durch den Sand, zwischen den Kieseln, unter Sträuchern. Wo kommt das Wasser her? Sie folgt dem Bachlauf. Links und rechts neben dem Bach treiben die trockenen Sträucher frisches Grün aus. Blumen blühen in allen Farben. Da ist auch ein Schmetterling. Er sitzt auf einer Blüte und fliegt auf, als sie kommt, zur nächsten Blüte. Sie geht näher und er fliegt weiter. Als würde er vor ihr herfliegen. Plötzlich steht sie vor der Grabeshöhle. Der Stein ist weggerollt. Das Grab liegt offen vor ihr, aus seiner Höhle kommt das Wasser. Da ist auch der Schmetterling. Er umtan

Unterm Kreuz

Karfreitag ist ein Tag im Angesicht des Todes. Es fehlen die Worte. Zumindest die Antworten, die das Herz ein für allemal beruhigen, weil sie alle Fragen restlos aufklären und dem Geschehen einen unbestreitbaren Sinn geben. Wie konnte es dazu kommen, dass Jesus hingerichtet wurde? Warum musste er am Kreuz sterben? Wozu musste er diesen elenden Tod erleiden? Im Angesicht des Todes hilft es manchmal, zu singen. Es kann helfen, ein Lied anzustimmen, das schon viele Menschen vor mir gesungen haben, die mitten in der Trauer steckten und keine Antworten fanden. „O Haupt voll Blut und Wunden“ ist so ein Lied, das dem Herzen Antworten gibt, wo der Kopf keine mehr findet. Wer es singt, stellt sich unter das Kreuz. Er erschrickt, dass Jesus so grausam stirbt. Er schaut den an, der am Kreuz leidet und wird von den bangen Fragen überfallen. Aber während er singt, beginnt er einen Sinn zu ahnen, der sich hinter dem Kreuz auftut. Mehr mit dem Herzen allerdings als mit dem Kopf. Dass Jesus dort hängt

Drei, die immer weiterlaufen

„Wir sind förmlich umgeben von einer riesigen Wolke von Zeugen. Darum lasst uns alle Last abwerfen, besonders die der Sünde, in die wir uns so leicht verstricken. Dann können wir mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der vor uns liegt.“ (Brief an die Hebräer 12,1 – www.basisbibel.de) Er läuft. Der linke Fuß drückt sich vom Asphalt ab, das rechte Bein schnellt nach vorne. Der rechte Fuß federt sein Gewicht ab, er wirft das linke Bein nach vorne. Die Arme folgen der Bewegung und halten ihn im Gleichgewicht. Gleichmäßig geht der Atmen. Durch die Nase zieht er die Luft tief ein, durch den Mund stößt er sie aus. Er freut sich. Er hat seinen Rhythmus gefunden. Alles passt zusammen und fügt sich ineinander. Der Atem, die Arme, die Beine. So kann er stundenlang weiterlaufen. So muss er stundenlang weiterlaufen. Kilometer 15 zeigt das Schild vor ihm. Noch nicht einmal die Hälfte der Strecke hat er geschafft. Mehr als 25 Kilometer warten noch auf ihn. Er weiß: Irgendwo hinter dem 20-Kilometer-Sc