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Es werden Posts vom Dezember, 2020 angezeigt.

Alle machen sich auf den Weg

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Alle machen sich auf den Weg in dieser alten Geschichten. Alle Jahre wieder brechen sie auf. Jahr für Jahr sind sie unterwegs ins Unbekannte. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, [...] mit Maria, seinem vertrautem Weibe. – Sie müssen aufbrechen. Der Kaiser und die Volkszählung, die Weltgeschichte schicken sie los. Ob sie wollen oder nicht, ob wir wollen oder nicht: Manchmal wird alles anders. Anders, als wir es uns gedacht haben. Anders, als wir es uns wünschen. Anders, als es gut ist. Wenn du aufbrichst, dann verabschiedest du dich ja auch vom Vertrauten. Von dem Ort, an dem du dich eingerichtet hast, von den lieben Gewohnheiten. Und auch wenn du weißt, dass du wieder zurückkehren wirst in den gewohnten Alltag: Es fühlt sich nicht gut und nicht richtig an, im Unbekannten und Ungewohnten unterwegs zu sein. Manchmal fürchtest du dich. Und des Herrn Engel trat zu ihnen. – Auch der Engel macht sich auf den Weg. Er bricht auf, weil er eine große Freude und die Klarheit des Her

Mit dem Lob fängt es an

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„Du wirst dem Herrn vorangehen und die Wege für ihn bereit machen.“ So sagt Zacharias über seinen Sohn Johannes. Und wie er dann dem Herrn vorangeht, das zeigt der Altar von St. Johannis. Er zeigt es auf der Außenseite des linken Altarflügels, die wir sehen, weil jetzt im Advent der Altar zugeklappt ist. Johannes steht da hinter einem Pult und sagt den Menschen: Ändert euer Leben. Macht etwas anders in eurem Leben. Er zählt es an seinen Fingern ab, was sie tun können – die Menschen, die zu ihm kommen, dort, auf dem Bild, hier in der Kirche. „Wer zwei Hemden hat, soll dem eines geben, der keines hat“, sagt Johannes. „Wer etwas zu essen hat, soll entsprechend handeln.“ So bereitet ihr dem Herrn den Weg. Dem Herrn, der schon längst unterwegs ist, der schon ganz nah ist. So sagt es Johannes, als er herangewachsen ist. „Du wirst dem Herrn vorangehen und die Wege für ihn bereit machen.“ So sagt es Zacharias, als sein Sohn Johannes gerade erst acht Tage alt ist. Wie er es sagt, das

Ein Nikolaus nach Jesajas Dienstbeschreibung

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Ruth Rudolph  / pixelio.de Der Nikolaus. Hier oben im Norden trifft man ihn ja nicht so oft. Er kommt ungesehen in der Nacht und hinterlässt in meist geputzten Schuhen ein paar Geschenke. Das liegt daran, dass im protestantischen Norden im 19. Jahrhundert der Weihnachtsmann den Nikolaus abgelöst hat. Im Süden dagegen, da gibt es noch den Nikolausabend. An ihm kommt der Nikolaus in die Häuser. Er tritt ein, im roten Überhang mit Kapuze. Er schreitet langsam, mit einem goldenen Stab. Auf dem Rücken trägt er einen großen Sack. Ein langer weißer Bart verdeckt sein Gesicht. Dann schlägt er sein Goldenes Buch auf. Für die Nikolaus-Unkundigen: Das Goldene Buch ist das Buch, in dem die guten und weniger guten Taten eines Kindes vermerkt sind. „Fangen wir doch mal bei der Lissy an und schauen, was da in meinem Goldenen Buch über sie steht. Ah, ja. Du brauchst jetzt kein Töpfchen mehr. Das gefällt dem Nikolaus ganz gut.“ „Schauen wir weiter im Goldenen Buch. Eins muss ich dir mal sagen: Also,