Abschied unterm Schirm
Ein Schirm am liebsten würde ich mich jetzt hinter einem verstecken. Ich bin nicht sonderlich gut in Abschieden. Je schneller einer vorüber ist, umso lieber ist mir das. Aber diesen heute und hier habe ich mir ja selber ausgesucht. Und wer neu anfangen will, der muss sich verabschieden. Also: Verstecken hinter dem Schirm gilt nicht. Aber wir können ja etwas anderes machen, mit dem Schirm. Ich will ihn gern über uns aufspannen. Das finde ich das Wunderbare an dem Schirm, der der Glauben ist: Er ist so weit, dass alle unter ihm Platz finden. Eine meiner Lieblingsvorlesegeschichten erzählt davon. Sie erzählt von einer Ameise, die vor einem Regenschauer Zuflucht unter dem Schirm eines Pilzes sucht. Da kommt ein nasser Schmetterling und die Ameise rückt und sie finden beide Platz. Genau wie die Maus, die einen Unterschlupf sucht. Ebenso der Spatz, der ganz durchgeweicht ist. Selbst der Hase kann sich bei ihnen unter dem Schirm vor dem Fuchs verstecken. Die Ameise fragt sich am Ende, wie d