Die Geschichte von Paula und Frau Heil und Kurt
Kurt schaut nach draußen. Die Blätter an der Linde bewegen sich im Wind. Die Sonne lässt sie leuchten, in gelb, orange und grün. Durch das gekippte Fenster trifft ein Hauch der feucht-frischen Herbstluft sein Gesicht. Trotz des geöffneten Fensters ist es in dem Zimmer stickig: Abgestandene Luft, die nach Desinfektionsmittel und kaltem Mittagessen riecht. Die Schwester hat das Essen noch nicht abgeräumt. Es steht noch auf der Ablage des Nachtschranks. Nur wenig hat Paula davon gegessen. Bei jedem Löffel, den Kurt ihr hinhielt, musste er sie überreden, den Mund zu öffnen. Es tat ihm weh, wie er sie bei jedem Bissen würgen sah. Er kann seine Frau verstehen. Kartoffelbrei aus der Tüte, eine fertig angerührte Soße, pürierte Erbsen. Nie würde sie ihm so etwas vorsetzen. Bei ihr ist immer alles frisch zubereitet, am liebsten aus dem eigenen Garten. Wie lange sie immer braucht, bis alles abgeschmeckt ist. Ob sie das jemals wieder schaffen wird? Am Herd in ihrer Küche für sie beid