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Es werden Posts vom Mai, 2022 angezeigt.

Herr, sag uns, wie wir beten sollen

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„Herr, sag uns, wie wir beten sollen!“ Ich war Konfirmand, da nahm ich an einer christlichen Skifreizeit teil. Vormittags gab es erst eine Bibelarbeit, dann fuhren wir Ski, abends warteten Spiel und Spaß. Zum Tagesabschluss feierten wir eine kleine Andacht. Und danach konnten wir, wenn wir wollten, allein mit einem der Mitarbeiter einen Nachtspaziergang machen. Der Schnee knirschte unter den Füßen, die Sterne funkelten, das Dachsteinmassiv leuchtete unwirklich weiß. Plötzlich breitete sich auf den Schneefeldern das Leben aus und die Seele öffnete sich und Gott, der war wirklich und wahrhaftig und ganz nah. „Dem kannst du dein Leben anvertrauen“, sagte Christian, der Mitarbeiter, mit dem ich unterwegs war. „Nicht nur jetzt, sondern immer. Zu dem kannst du beten.“ Gesagt, getan. Als ich nach dem Spaziergang im Bett lag, murmelte ich möglichst leise mein Gebet. Kai und Matthias, Freunde seit Grundschulzeiten, die mit mir das Zimmer teilten, sollten es nicht hören.

Blütensieg

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Geh aus mein Herz und suche Freud. So im Grünen zu wohnen, wie wir es tun, macht das leicht. Wenn ich am Esstisch sitze, kann ich über die Blütenpracht der Magnolie staunen und dabei zuschauen, wie das Blätterkleid der Blutbuche immer dichter wird. Von meinem Schreibtisch aus sehe ich dem Meisenpaar dabei zu, wie es in den Nistkasten an der Kastanie einzieht. Vor dem Fenster springt der Hase durch den Garten, das Reh schaut vorbei und die jungen Kaninchen spielen fangen. Geh aus mein Herz und suche Freud. Steh auf vom Esstisch, vom Schreibtisch, geh nach draußen und schau dir alles genau an. Tauche in das Grün ein. Sammle das Weiß und Gelb und Rot und Blau. Höre der Amsel beim Singen und der Schwalbe beim Zwitschern zu. Und dann setze dich in die Sonne und mache das Herz weit. Und Gott sah, dass es gut war. Vielleicht war es Frühling, als ein Priester das erste Mal davon erzählte, wie Himmel und Erde geschaffen wurden. Wie das Licht ins Dunkel kam und der Himmel sich wie ei

"Habt ihr denn nicht gewusst ..."

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Konfirmationspredigt Der zwölfjährige Jesus im Tempel Jedes Jahr zogen die Eltern von Jesus zum Passafest nach Jerusalem. Als Jesus zwölf Jahre alt war, gingen sie mit ihm für das Fest dorthin – so wie es üblich war. Als das Fest vorüber war, machten sie sich wieder auf den Heimweg. Ihr Sohn Jesus blieb in Jerusalem zurück, aber seine Eltern merkten es nicht. Sie dachten: »Er ist bei den anderen Reisenden«, und wanderten den ganzen Tag weiter. Am Abend suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. Doch sie konnten ihn nicht finden. Da kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Am dritten Tag entdeckten sie ihn endlich im Tempel. Dort saß er mitten unter den Lehrern. Er hörte ihnen zu und stellte ihnen Fragen. Alle, die ihn hörten, waren sehr erstaunt über seine klugen Antworten. Seine Eltern waren fassungslos, als sie ihn dort fanden. Seine Mutter fragte ihn: »Kind, warum hast du uns das angetan? Dein Vater und ich haben dich verzweifelt gesucht!« Er antwortete: »Wieso