Herr, sag uns, wie wir beten sollen
„Herr, sag uns, wie wir beten sollen!“ Ich war Konfirmand, da nahm ich an einer christlichen Skifreizeit teil. Vormittags gab es erst eine Bibelarbeit, dann fuhren wir Ski, abends warteten Spiel und Spaß. Zum Tagesabschluss feierten wir eine kleine Andacht. Und danach konnten wir, wenn wir wollten, allein mit einem der Mitarbeiter einen Nachtspaziergang machen. Der Schnee knirschte unter den Füßen, die Sterne funkelten, das Dachsteinmassiv leuchtete unwirklich weiß. Plötzlich breitete sich auf den Schneefeldern das Leben aus und die Seele öffnete sich und Gott, der war wirklich und wahrhaftig und ganz nah. „Dem kannst du dein Leben anvertrauen“, sagte Christian, der Mitarbeiter, mit dem ich unterwegs war. „Nicht nur jetzt, sondern immer. Zu dem kannst du beten.“ Gesagt, getan. Als ich nach dem Spaziergang im Bett lag, murmelte ich möglichst leise mein Gebet. Kai und Matthias, Freunde seit Grundschulzeiten, die mit mir das Zimmer teilten, sollten es nicht hören.