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Es werden Posts vom Juni, 2017 angezeigt.

So einfach

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Am Anfang war alles ganz einfach. „Steh auf, nimm deine Matte und geh!“ Das hatte der Mann zu ihm gesagt, der plötzlich vor ihm stand und ihn fragte, ob er gesund werden wolle. Natürlich wollte er das. Seit 38 Jahren wartete er darauf. Endlich wieder laufen können. Ein Traum, der ihm in den Jahrzehnten zum Alptraum wurde, weil er sich nicht erfüllen wollte. Aber es am Ende doch tat. „Steh auf, nimm deine Matte und geh!“ Ja, er nahm seine Matte und ging. So einfach war das. Am Anfang ist alles ganz einfach. Eine Tür tut sich für dich auf und du trittst durch sie ein in das Haus des Glaubens. Vielleicht bist du vorher um das Gebäude geschlichen, hast an Türen gerüttelt, die verschlossen waren, hast durch Fenster geschaut, die lange nicht mehr geputzt wurden. Aber jetzt trittst du über die Schwelle. Vielleicht reicht dir jemand die Hand. Einer, der sich auskennt in dem Haus. Der die Tür von innen für dich öffnet und dich freundlich fragt, ob du nicht eintreten willst. Und d

Hinter der Tür

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Die Holztür öffnet sich schwer und langsam. Als wolle sie sagen: Achtung, du trittst über eine Schwelle zu einem anderen Raum. Die Tür schließt sich hinter ihm. Mit einem Klicken fällt sie ins Schloss. Die Geräusche und das Licht des Tages bleiben draußen. Er macht drei, vier Schritte nach vorn. Der Raum breitet sich vor ihm aus in seiner Breite und Höhe und Tiefe. Als sollte er die Ewigkeit fassen. Am anderen Ende leuchtet der Altar mattgolden. Unendlich viele Schritt scheint es von hier bis dorthin. Das Gewölbe zieht den Blick nach oben. Knapp unter dem Himmel schließt es der Schlussstein, der die Spannung hält. Seine Schritte verhallen in der Weite. Er lauscht in die Stille unzähliger Gebete, die in dem Raum schweben. Jesaja schreibt: In dem Jahr, als der König Usija starb, sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron und sein Saum füllte den Tempel. (Jesaja 6,1) Da betrittst du eine Kirche und hast eigentlich nichts anderes vor, als sie dir ei

Aufgestanden

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Heilung am Teich Bethesda - Jahreskrippe von St. Canisius, München. Auch ich bin aufgestanden und habe meine Matte genommen und bin gegangen. Einfach so. Weil einer zu mir gesagt hat: „Jonathan, steh auf, nimm deine Matte und geh!“ Es ist so einfach. Wenn du es erst einmal tust. Aber bevor du es tust, ist es unendlich schwer. So schwer, dass du dich unter der Last kaum rühren kannst. Und dich auch gar nicht rühren willst. Es ist so verlockend, da zu liegen und zu jammern. Über die Umstände. Über die anderen. Wenn die sich ändern würden, dann würde sich was ändern. Aber es ändert sich nichts. Bis einer kommt und dir sagt: „Jonathan, steh auf, nimm deine Matte und geh!“ Wie gut, dass er kam, Jesus, und das gesagt hat. Wie gut, dass ich aufgestanden bin, mir meine Matte unter den Arm geklemmt habe und losgegangen bin. Zum Haus meines Freundes bin ich gegangen. Der sich all die Jahre nicht bei mir hat sehen lassen. Den ich aber auch gar nicht angeschaut hätte, wenn er gekommen wäre. Er

Hörst du es rauschen? - Ein Pfingstdialog

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes seien mit euch allen. Amen. – So. Hörst du es rauschen? Rauschen? Was für ein Rauschen? Ich höre kein Rauschen. Ich auch nicht. – Dann müssen wir noch warten. Worauf warten? Auf das Rauschen. Was für ein Rauschen? Was meinst du: Haben die auch gewartet, damals? Wen meinst du? Damals? Die Freunde von Jesus. Als sie in Jerusalem in dem Haus zusammen saßen und plötzlich das Rauschen kam. Achso! Dieses Rauschen meinst du. – Ich weiß nicht. Vielleicht waren sie zu traurig, um auf irgendetwas zu warten. Stimmt. Wer traurig ist, der wartet auf nichts. Der schaut nach hinten. Auf das, was war und nie mehr so wird, wie es war. Und auf das Früher kann man nicht warten. Das kommt nicht wieder. Warten kannst du nur auf das, was auf dich zukommt. Auf das Rauschen zum Beispiel. Jesus sagt: „Der Vater wird euch den Beistand schicken, der an meine Stelle tritt: den Heil