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Es werden Posts vom November, 2017 angezeigt.

Glänzen wie die Sterne

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» Hab keine Angst! Gott liebt dich. Frieden sei mit dir! « ( Daniel 10,19 .) Der Engel spricht sacht zu Daniel, berührt leise seinen Arm. Das tut gut. Sehr gut. Tod und Zerstörung hat Daniel gesehen. Seine Heimat liegt in Trümmern, Jahrzehnte schon. Die Menschen um ihn herum schauen immer noch gebannt auf das Ende, das mit Schrecken kam.  Er will den Blick lösen von dem, was war. Er will neues Leben, für sich, für die Menschen um ihn herum. Er hebt den Kopf. Er hebt die Hände. Er klagt das Leid zu Gott. Sein Leid, das Leid der Menschen. Leid, das von Gott kommen muss, wenn es eine Sinn haben soll. Und wenn das Leid von Gott kommt, soll er helfen, es zu tragen. Da erscheint ihm der Engel. Eine Gestalt aus Licht, die ihn leise anspricht, die ihn sanft anrührt. » Hab keine Angst! Gott liebt dich. Frieden sei mit dir! «  Eine spricht mich leise an und legt ihre Hand sacht auf meine Schulter. Ich atme auf, richte mich auf. Da ist eine bei mir. Eine, die mit mir tei

Davon redet der Mund

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Der "grüne Mann" in der Elisabethkirche" in Marburg (Foto: B. Dietrich) Ein Gesicht, aus dem grüne und goldene Blätter wachsen:  Wer die Elisabethkirche in Marburg besucht, wird erstaunt diese Figur entdecken. Sanft schaut sie den Betrachter mit einem freundlichen Gesicht an. Die Gesichtszüge sind weich und zugewandt – kaum zu entscheiden, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt. Grün und golden glänzen die Blätter, die aus dem Mund und der Stirn dieses Menschen kommen, so als würden gute Worte und Gedanken aus ihm herauswachsen. Jesus sagt: Entweder der Baum ist gut und dann sind auch seine Früchte gut. Oder der Baum ist schlecht und dann sind auch seine Früchte schlecht. Denn an seinen Früchten könnt ihr den Baum erkennen. (Matthäusevangelium 12,33 -- www.basisbibel.de) Was dieses Gesicht in der Elisabethkirche hervorbringt, ist gut. Es schaut nicht nur freundlich, seine Worte und Gedanken sind deutlich. Es sieht mich an, als fragte es

Streit! für den Frieden

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Mit dem Streiten ist das so eine Sache. Auf der einen Seite gibt es die, die jedem Streit aus dem Weg gehen. Sobald man anfangen will, mit ihnen zu streiten, suchen sie das Weite. Sie haben etwas Dringendes zu tun oder gehen einfach nur ins Bett. Auf der anderen Seite gibt es die, die den Streit suchen. Sobald man anfängt zu streiten, brausen sie auf. Bestenfalls fahren sie einem über den Mund, schlimmstenfalls hauen sie einem auf die Nase. So richtig streiten können weder die einen noch die anderen. Die einen schrecken vor dem Streit zurück. Aus Angst, dass sie verlieren könnten. Nicht den Streit, sondern den Menschen, mit dem sie sich streiten müssten. Was, wenn sie am Ende des Streits einander nicht mehr in die Augen schauen können? Die anderen brauchen den Streit. Nicht, weil ihnen die Sache wichtig wäre, um die sie sich streiten. Ihnen geht es beim Streiten um die Macht. Die hat, wer sich durchsetzt und den Streit gewinnt. Also wollen sie streiten, bis sie die Gewinn

Angst weicht Segen

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Jetzt ist die Zeit der Gnade. Stumm steht der Mann in der Menge. Mittendrin und doch nicht so recht dabei. So ist es jedes Mal. Er ist immer dabei. Aber er gehört nicht dazu. Er ist da und ist es doch auch nicht. Er war nicht immer so. Früher gehörte er dazu. Als Kind spielte er mit den Kindern auf der Straße. Er warf mit Kieseln auf Spatzen. Er hütete die Ziegen im Dorf. Er wurde groß, wie die anderen. Das Dorf wurde ihm zu klein. Er packte seine Sachen und zog los. Er wollte etwas sehen, die Stadt, die Welt. Nach drei Jahren war er wieder da. Eines Tages stand er auf der Dorfstraße. Und schwieg. Spricht ihn jetzt einer an, sieht er ihn mit großen Augen an. Und schweigt. Wenn er etwas braucht, zeigt er mit der Hand darauf. Und schweigt. Seine Nachbarn sagen über ihn: Er ist besessen. Ein böser Geist lähmt ihm die Zunge. Ein Dämon hat ihm die Sprache genommen. Aber hier ist der Tag des Heils. Jesus steht vor dem Stummen. Sie schauen sich an. Der Stumme und der Predige

Zwischendurch vereinzelt Frieden

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Sieben Menschen sitzen um einen Tisch. Drei Frauen, vier Männer. Vor sich ein Glas Wein, eine Scheibe Brot. Ein dunkelhäutiger Mann sitzt dort, die rechte Hand verbunden. Einer, der den Krieg erlebt hat, als Opfer und auch als Täter. Neben ihm eine Frau, kerzengerade, aufmerksam, zugewandt. Sie sitzt für gewöhnlich an vornehm gedeckten Tafeln, führt gebildete Tischgespräche und hat auch sonst etwas zu sagen. Immer noch etwas zu sagen, das hat auch der Mann daneben. Wenn alles seine zwei Seiten hat, kennt er auch noch die dritte. Wer zweifelt, ist immer im Recht. Auch der Clown neben ihm lässt sich nicht festlegen. Alles ist Spiel für ihn. So hält er sich den Ernst des Lebens vom Leib, der ihn von allen Seiten bedrängt. Zum Beispiel die alte, blinde Frau neben ihm. Die Trauer, die Armut haben ihr Gesicht wie ihr Leben tief gezeichnet. Hoffnung verspricht allenfalls das Ende. Die junge Frau neben ihr dagegen, sie versprüht die Lust am Leben. Das zieht die Männer an, die si