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Es werden Posts vom April, 2015 angezeigt.

wenn dir etwas das Herz öffnet

Bei uns im Garten leuchten noch die bunten Plastikeier am Hagebuttenstrauch, die unsere Kinder zu Ostern dort hingehängt haben. Auch in der Wohnung stehen noch drei Ostersträucher, geschmückt mit Osterhasen und selbst bemalten Eiern. So richtig schön sehen sie nicht mehr aus, es wird Zeit, dass wir sie wegräumen. Ostern ist schließlich vorbei. Was mich zu der Frage bringt: Was ist eigentlich aus Ostern geworden? Was ist aus dem neuen Leben geworden, das wir vor drei Wochen erst gefeiert haben? Was aus der Freude und der Hoffnung, dass jetzt alles anders wird? Ostern, die Kraft der Auferstehung – um daran zu glauben, müssten sie sich zeigen in meinem Leben, in meinem Alltag. Dort gehört sie ja hin, die Auferstehung: in das Leben, in den Alltag. „Manchmal stehen wir auf / Stehen wir zur Auferstehung auf / Mitten am Tage“ So dichtet Marie Luise Kaschnitz von der Auferstehung im Kleinen. Aber wie sieht die aus, die Auferstehung im Kleinen, die Auferstehung, die sich mitten in meinem Alltag

Von Glückstalern und Glaubensmünzen

Es beginnt alles im Jahr 1877. Ein Junge feiert seinen zehnten Geburtstag. Sein Vater schenkt ihm einen selbst gebauten Schuhputzkasten. Der Junge soll sein erstes eigenes Geld verdienen. Also macht er sich noch an seinem Geburtstag an die Arbeit. Den ersten Kunden hat sein Vater angeheuert, um zu sehen wie der Junge sich tut. Der Kunde ist zufrieden und gibt ihm ein Geldstück. Es kommen weitere Kunden. So verdient der Junge sein erstes Geld. Noch an diesem Tag fasst er den Entschluss, nach Amerika zu gehen und dort ein reicher Mann zu werden. Szenenwechsel. Es beginnt alles im Jahr 2015. Am 19. April. Eure Eltern haben euch einen Schuhputzkasten... Nein. So beginnt es nicht. Aber es beginnt doch: Euer eigener Weg. Wir ihr ihn euch ausmalt, haben wir euch in einer Konferstunde gefragt. Und ihr habt für euch aufgeschrieben, welche wichtigen Schritte ihr in den nächsten zehn Jahren gehen wollt. Der Beginn der Lehre zum Automechaniker etwa, noch in diesem Jahr. Die große Party zum 18. Geb

Wir sehen, wie Jesus am Kreuz hängt

I. Wir haben gesehen, wie Jesus das Kreuz aufgeladen wird. Er weiß, dass so das Ende seines Weges von Gott zu den Menschen aussehen muss. Also nimmt er das Kreuz auf sich. Als sei es sein Wille, sich unter die Last zu beugen. Als sei er es selber, der sich das Kreuz auflädt. Er trägt es hinaus, vor die Stadt. Er verlässt die Stadt, in die Menschen kommen, um Gott nah zu sein. Vor kurzem hat sie ihn noch freundlich aufgenommen. Eben noch haben ihm die Menschen zugejubelt: „Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel.“ Jetzt wird er aus der Stadt vertrieben, jetzt wird er weggejagt, in den Tod. Er schleppt sich und das Kreuz hinaus zur Schädelstätte, nach Golgatha. An den Ort, an dem Verbrecher mit dem Tod dafür bestraft werden, dass sie Gottes Gebote und Gesetze der Menschen übertreten haben. An diesem Ort schlagen sie Jesus an sein Kreuz. Gleichzeitig mit zwei anderen, zwei Verbrechern, wie er einer sein soll. II. Wir haben gesehen, was als Aufschrift am Kreuz

Und reichst du uns den Kelch...

Der Garten Getsemani – hier beginnt Jesus, einsam zu sein. Im Stich gelassen von den Jüngern. Von Gott verlassen. Er schaut in den Abgrund, der sich am Ende des Weges auftut. Todesangst überfällt ihn. Wer wird ihn halten oder auffangen? Die Jünger vielleicht. Die Freunde könnten ihm Halt geben. Aber sie fliehen in den Schlaf. Sie können nicht bei Jesus bleiben und wachen und beten. Sie können nicht ertragen, was er aushalten muss. Sie lassen ihn im Stich. Oder Gott? Der Vater? Er könnte ihn auffangen. Aber Gott schweigt. Keine Antwort. Nur der Abgrund, der sich auftut. Jesus steht und kniet und liegt dort am Ende des Weges – von Gott verlassen. Und Jesus gibt auf. Er gibt sich und sein Leben auf. Er liefert sich aus an die Menschen, die voller Schuld sind. Sie sind schon zu sehen, mit Judas an der Spitze. Jesus nimmt den Becher, den Gott ihm stumm reicht. Er ist bereit, ihn bis zur Neige zu trinken. „Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern / des Leids, gefüllt bis an den höc