Auf das Ziel zu
Ruten – so heißt ein Berg in Norwegen. An seinem Fuß haben wir
jahrelang Winterurlaub gemacht. Und in jedem Jahr hatten wir ein Ziel:
diesen Berg auf Skiern zu besteigen.
Dort oben auf dem Gipfel ist es wunderbar. Wenn genug Schnee liegt, die Sonne scheint und kaum Wind geht. Dann öffnet sich von dort oben eine wunderbare Aussicht über die verschneiten Berge und Täler rundherum. Weite und Stille sind auf dem Gipfel fast mit den Händen zu greifen.
Es gibt nur ein Hindernis, das wir dafür überwinden müssen: der Weg dorthin. Sechs Kilometer, auf denen wir sechshundert Höhenmeter meistern müssen. Erst in der Loipe. Dann in einer Scooterspur. Meist steil, oft sehr steil.
Am Anfang sind wir noch ausgeruht und frohen Mutes. Wir kommen gut voran. Dann werden die Pausen immer häufiger und immer länger. Der Weg ist anstrengend.
Aber: Es lockt uns ja das Ziel. Es lockt uns der Gipfel mit seiner Aussicht. Und also gehen wir weiter und immer weiter. Schritt für Schritt. Auch wenn wir den Gipfel nicht sehen. Wir wissen: Mit jedem Schritt, den wir setzen, kommen wir ihm näher. Irgendwann, nach drei Stunden, haben wir ihn dann tatsächlich erreicht. Und dann stehen wir dort oben und freuen uns. Wir genießen die Aussicht, die Stille, die Weite.
Vom Winterurlaub in Norwegen nach Korinth. Paulus schreibt an die Gemeinde dort:
Wir wissen ja:
Gott hat Jesus, den Herrn, auferweckt. Er wird auch uns gemeinsam mit Jesus auferwecken und zusammen mit euch vor sich treten lassen.
Denn alles geschieht für euch: Die Gnade soll immer größer werden durch die wachsende Zahl von Dankgebeten. Und dadurch soll auch die Herrlichkeit Gottes
umso größer werden.
Das ist der Grund, weshalb wir den Mut nicht sinken lassen.
Unsere menschlichen Kräfte werden zwar aufgezehrt.
Aber innerlich bekommen wir Tag für Tag neue Kraft.
Denn die Not, die wir gegenwärtig leiden, wiegt leicht. Doch sie bringt uns eine Fülle an Herrlichkeit, die jedes Maß übersteigt und kein Ende hat.
Wir dürfen unseren Blick allerdings nicht nur auf das Sichtbare richten, sondern auf das Unsichtbare. Denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare dagegen ist unvergänglich.
(2 Korinther 4,14-18 -- www.basisbibel.de)
Der Weg ist schwer – aber das Ziel gibt Kraft. Ich vermute, dass Sie davon Geschichten erzählen können. Geschichten aus Ihrem Alltag. Geschichten aus Ihrem Leben.
Ein Kollege von mir erzählte davon, wie einmal seine Freundin und er von einem Tandem träumten. Einfach so kaufen, das konnten sie nicht. Sie mussten es sich im wahrsten Sinn des Wortes vom Mund absparen. Sie verzichteten auf Kino und Kneipenbesuche. Sie verzichteten auf leckeren Käse und guten Wein. Sie lebten wochenlang nur von trockenem Brot und wenig Aufschnitt. Manchmal hatten sie einfach genug davon. Aber mit jedem Euro, den sie sparten, kamen sie dem Tandem ein Stückchen näher. Und eines Tages saßen sie dann tatsächlich gemeinsam im Sattel und fuhren los.
Der Weg ist schwer, aber das Ziel gibt Kraft. Das Leben lebt sich leichter, wenn ich weiß, wo ich hin will. Ich brauche im Leben immer wieder Ziele, auf die ich zulaufe. Sonst bleibe ich irgendwann einfach stehen oder – im wahrsten Sinn des Wortes – liegen.
Burn out nennt sich die Krankheit, die gerade in aller Munde ist. Ich weiß nicht, ob sie wirklich immer stärker um sich greift. Oder ob wir nicht nur immer mehr über sie reden.
So, wie ich die Krankheit verstehe, macht sie unendlich müde. Der Tag beginnt mit der quälenden Frage: „Wozu soll ich eigentlich aufstehen?“
Das Ziel ist verloren gegangen. Aus welchen Gründen auch immer. Ich weiß schlicht nicht mehr, wozu ich überhaupt aufstehen soll. Und weil ich das nicht weiß, habe ich auch keine Kraft dazu.
Also bleibe ich liegen. Oder schleppe mich allenfalls durch den Tag.
Was ich dann brauche, ist ein Ziel für mein Leben. Ein Ziel, auf das ich mich freue. Und wenn ich das tue, dann kehrt auch die Kraft zurück.
Das sagt sich so einfach und ist doch so schwer. Natürlich kann ich mir selber Ziele setzen. Ich muss es sogar, empfehlen mir Lebensberater.
Setze dir Ziele. Für diesen Tag. Für die nächste Woche. Für den kommenden Monat. Für das neue Jahr. Für den Lebensabschnitt. Für dein Leben. Und dann laufe auf diese Ziele zu.
Aber es gibt eine Grenze für alle Ziele. Über mein Leben hinaus kann ich mir keine Ziele setzen. Der Tod setzt allen meinen Zielen seine Grenze. Weiter komme ich nicht. Ich laufe immer weiter auf den Tod zu. Und das kann mich müde machen. So müde, dass ich gar nicht mehr aufstehen will.
Aber: Es gibt ein Ziel jenseits des Todes. „Eine Fülle an Herrlichkeit, die jedes Maß übersteigt und keine Ende hat“, schreibt Paulus.
Er sieht dieses Ziel deutlich vor sich. „Gott wird auch uns gemeinsam mit Jesus auferwecken und zusammen mit euch vor sich treten lassen.“
Er sagt nicht, wie das dann aussieht. Da sind wir auf die Bilder angewiesen, die wir uns selber machen.
Vielleicht stellen wir es uns einfach als einen Berggipfel vor, auf den ich Schritt für Schritt zustrebe. Dieser Gipfel verspricht mir Weite und Stille.
Und auf ihm werde ich erwartet. Gott wird mich dort oben empfangen. Wenn ich dort bin, werde ich wissen: Ich habe das Ziel erreicht. Jenseits meines Todes.
Dieses Ziel hat Paulus sich nicht selber gesetzt. Und auch wir können es uns nicht einfach vornehmen, dieses Ziel zu erreichen. Und doch ist dieses Ziel da. Paulus hat es vor Augen. Wir können es vor Augen haben. Denn Gott setzt uns dieses Ziel. Und im Glauben können wir es annehmen: Bei Gott zu leben, jenseits meines Todes.
Auf dieses Ziel zuzulaufen, das kann mir Kraft verleihen. Wenn ich hoffe und erwarte, dass ich mit jedem Schritt meines Lebens auf Gott zulaufe – dann werde meine Schritte leichter.
Natürlich: Es geht zum Gipfel immer noch bergan und das oft sogar sehr steil. Aber ich stelle mir fest vor, dass Gott mich dort erwartet. Und also kann ich Schritt für Schritt dem Gipfel näher kommen.
Vielleicht können Sie ja auch davon Geschichten erzählen. Geschichten aus Ihrem Alltag. Geschichten aus Ihrem Leben.
Ich denke an meine Großmutter, die vor sechszehn Jahren gestorben ist – kurz bevor wir zum zweiten Mal nach Norwegen aufbrachen.
Sie hat ihren Mann verloren, da war die jüngste Tochter zwei Jahre alt. Allein hat sie drei Kinder großgezogen, zunächst nur von ihrer kleinen Witwenrente und mit fremder Hilfe. Sie hat die Schwiegermutter gepflegt. Nach deren Tod hat sie an einem anderen Ort noch einmal neu angefangen. Sie hat dann lange Jahre ein Altenheim geleitet.
In all dem war sie freundlich zu den Menschen, denen sie begegnete. Sie war offen für die Welt, durch die sie viel reiste. Und ich bin mir sicher: Sie wusste sich immer auf dem Weg zu Gott. Daraus zog sie ihre Kraft für den Alltag, für ihr Leben und auch für ihr Sterben. Wie ich aus dem Glauben leben kann, das habe ich auch bei ihr gelernt.
Wenn wir in Norwegen auf dem Weg zum Gipfel unterwegs sind – dann verlieren wir manchmal den Gipfel aus dem Blick. Aber wir verlieren nicht den Weg aus den Augen. Denn es gibt dort Wegmarken. Stöcke, die in den Schnee gesteckt sind. Oder ein rotes Band, das an einen Strauch gebunden wurde. Oder auch die Spuren von Menschen, die vor uns zum Gipfel unterwegs waren.
Solche Wegmarken brauchen wir auch für unser Leben.
Es kann vorkommen, dass ich das große Ziel aus dem Blick verliere. Vielleicht verstellen mir Sorgen die Sicht. Ich bin dann nur noch mit dem beschäftigt, was mir jetzt und hier den Schlaf raubt.
Vielleicht sind es aber auch Zweifel, ob es dieses Ziel überhaupt gibt. Ich fürchte dann, dass ich mir all das nur einbilde, worauf ich hoffe.
Dann brauche ich eine Wegmarke, die mir zeigt: Ja, du bist auf dem Weg zu Gott. Er wartet auf dich auf dem Gipfel.
Der Gottesdienst, den wir hier feiern – der ist für mich eine solche Wegmarke.
Wir setzen uns mit Worten aus der Bibel auseinander. Dabei wird mir manchmal etwas wieder oder neu klar, was mein Leben betrifft und mich unbedingt angeht.
Wir beten zu Gott: In fremden Worten, die ich mir leihe, oder auch in eigenen Worten vertraue ich mich ihm wieder oder neu an.
Wir singen vom Glauben: Ich spüre etwas davon, wie Gott mir nah kommt und von seiner Kraft verleiht.
Ich bin dann dankbar, wenn ich die Kirche verlasse – und neu und wieder das Ziel vor Augen habe, auf das ich zugehe.
Paulus schreibt: "Wir dürfen unseren Blick allerdings nicht nur auf das Sichtbare richten, sondern auf das Unsichtbare ist. Denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare dagegen ist unvergänglich."
Dort oben auf dem Gipfel ist es wunderbar. Wenn genug Schnee liegt, die Sonne scheint und kaum Wind geht. Dann öffnet sich von dort oben eine wunderbare Aussicht über die verschneiten Berge und Täler rundherum. Weite und Stille sind auf dem Gipfel fast mit den Händen zu greifen.
Es gibt nur ein Hindernis, das wir dafür überwinden müssen: der Weg dorthin. Sechs Kilometer, auf denen wir sechshundert Höhenmeter meistern müssen. Erst in der Loipe. Dann in einer Scooterspur. Meist steil, oft sehr steil.
Am Anfang sind wir noch ausgeruht und frohen Mutes. Wir kommen gut voran. Dann werden die Pausen immer häufiger und immer länger. Der Weg ist anstrengend.
Aber: Es lockt uns ja das Ziel. Es lockt uns der Gipfel mit seiner Aussicht. Und also gehen wir weiter und immer weiter. Schritt für Schritt. Auch wenn wir den Gipfel nicht sehen. Wir wissen: Mit jedem Schritt, den wir setzen, kommen wir ihm näher. Irgendwann, nach drei Stunden, haben wir ihn dann tatsächlich erreicht. Und dann stehen wir dort oben und freuen uns. Wir genießen die Aussicht, die Stille, die Weite.
Vom Winterurlaub in Norwegen nach Korinth. Paulus schreibt an die Gemeinde dort:
Wir wissen ja:
Gott hat Jesus, den Herrn, auferweckt. Er wird auch uns gemeinsam mit Jesus auferwecken und zusammen mit euch vor sich treten lassen.
Denn alles geschieht für euch: Die Gnade soll immer größer werden durch die wachsende Zahl von Dankgebeten. Und dadurch soll auch die Herrlichkeit Gottes
umso größer werden.
Das ist der Grund, weshalb wir den Mut nicht sinken lassen.
Unsere menschlichen Kräfte werden zwar aufgezehrt.
Aber innerlich bekommen wir Tag für Tag neue Kraft.
Denn die Not, die wir gegenwärtig leiden, wiegt leicht. Doch sie bringt uns eine Fülle an Herrlichkeit, die jedes Maß übersteigt und kein Ende hat.
Wir dürfen unseren Blick allerdings nicht nur auf das Sichtbare richten, sondern auf das Unsichtbare. Denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare dagegen ist unvergänglich.
(2 Korinther 4,14-18 -- www.basisbibel.de)
Der Weg ist schwer – aber das Ziel gibt Kraft. Ich vermute, dass Sie davon Geschichten erzählen können. Geschichten aus Ihrem Alltag. Geschichten aus Ihrem Leben.
Ein Kollege von mir erzählte davon, wie einmal seine Freundin und er von einem Tandem träumten. Einfach so kaufen, das konnten sie nicht. Sie mussten es sich im wahrsten Sinn des Wortes vom Mund absparen. Sie verzichteten auf Kino und Kneipenbesuche. Sie verzichteten auf leckeren Käse und guten Wein. Sie lebten wochenlang nur von trockenem Brot und wenig Aufschnitt. Manchmal hatten sie einfach genug davon. Aber mit jedem Euro, den sie sparten, kamen sie dem Tandem ein Stückchen näher. Und eines Tages saßen sie dann tatsächlich gemeinsam im Sattel und fuhren los.
Der Weg ist schwer, aber das Ziel gibt Kraft. Das Leben lebt sich leichter, wenn ich weiß, wo ich hin will. Ich brauche im Leben immer wieder Ziele, auf die ich zulaufe. Sonst bleibe ich irgendwann einfach stehen oder – im wahrsten Sinn des Wortes – liegen.
Burn out nennt sich die Krankheit, die gerade in aller Munde ist. Ich weiß nicht, ob sie wirklich immer stärker um sich greift. Oder ob wir nicht nur immer mehr über sie reden.
So, wie ich die Krankheit verstehe, macht sie unendlich müde. Der Tag beginnt mit der quälenden Frage: „Wozu soll ich eigentlich aufstehen?“
Das Ziel ist verloren gegangen. Aus welchen Gründen auch immer. Ich weiß schlicht nicht mehr, wozu ich überhaupt aufstehen soll. Und weil ich das nicht weiß, habe ich auch keine Kraft dazu.
Also bleibe ich liegen. Oder schleppe mich allenfalls durch den Tag.
Was ich dann brauche, ist ein Ziel für mein Leben. Ein Ziel, auf das ich mich freue. Und wenn ich das tue, dann kehrt auch die Kraft zurück.
Das sagt sich so einfach und ist doch so schwer. Natürlich kann ich mir selber Ziele setzen. Ich muss es sogar, empfehlen mir Lebensberater.
Setze dir Ziele. Für diesen Tag. Für die nächste Woche. Für den kommenden Monat. Für das neue Jahr. Für den Lebensabschnitt. Für dein Leben. Und dann laufe auf diese Ziele zu.
Aber es gibt eine Grenze für alle Ziele. Über mein Leben hinaus kann ich mir keine Ziele setzen. Der Tod setzt allen meinen Zielen seine Grenze. Weiter komme ich nicht. Ich laufe immer weiter auf den Tod zu. Und das kann mich müde machen. So müde, dass ich gar nicht mehr aufstehen will.
Aber: Es gibt ein Ziel jenseits des Todes. „Eine Fülle an Herrlichkeit, die jedes Maß übersteigt und keine Ende hat“, schreibt Paulus.
Er sieht dieses Ziel deutlich vor sich. „Gott wird auch uns gemeinsam mit Jesus auferwecken und zusammen mit euch vor sich treten lassen.“
Er sagt nicht, wie das dann aussieht. Da sind wir auf die Bilder angewiesen, die wir uns selber machen.
Vielleicht stellen wir es uns einfach als einen Berggipfel vor, auf den ich Schritt für Schritt zustrebe. Dieser Gipfel verspricht mir Weite und Stille.
Und auf ihm werde ich erwartet. Gott wird mich dort oben empfangen. Wenn ich dort bin, werde ich wissen: Ich habe das Ziel erreicht. Jenseits meines Todes.
Dieses Ziel hat Paulus sich nicht selber gesetzt. Und auch wir können es uns nicht einfach vornehmen, dieses Ziel zu erreichen. Und doch ist dieses Ziel da. Paulus hat es vor Augen. Wir können es vor Augen haben. Denn Gott setzt uns dieses Ziel. Und im Glauben können wir es annehmen: Bei Gott zu leben, jenseits meines Todes.
Auf dieses Ziel zuzulaufen, das kann mir Kraft verleihen. Wenn ich hoffe und erwarte, dass ich mit jedem Schritt meines Lebens auf Gott zulaufe – dann werde meine Schritte leichter.
Natürlich: Es geht zum Gipfel immer noch bergan und das oft sogar sehr steil. Aber ich stelle mir fest vor, dass Gott mich dort erwartet. Und also kann ich Schritt für Schritt dem Gipfel näher kommen.
Vielleicht können Sie ja auch davon Geschichten erzählen. Geschichten aus Ihrem Alltag. Geschichten aus Ihrem Leben.
Ich denke an meine Großmutter, die vor sechszehn Jahren gestorben ist – kurz bevor wir zum zweiten Mal nach Norwegen aufbrachen.
Sie hat ihren Mann verloren, da war die jüngste Tochter zwei Jahre alt. Allein hat sie drei Kinder großgezogen, zunächst nur von ihrer kleinen Witwenrente und mit fremder Hilfe. Sie hat die Schwiegermutter gepflegt. Nach deren Tod hat sie an einem anderen Ort noch einmal neu angefangen. Sie hat dann lange Jahre ein Altenheim geleitet.
In all dem war sie freundlich zu den Menschen, denen sie begegnete. Sie war offen für die Welt, durch die sie viel reiste. Und ich bin mir sicher: Sie wusste sich immer auf dem Weg zu Gott. Daraus zog sie ihre Kraft für den Alltag, für ihr Leben und auch für ihr Sterben. Wie ich aus dem Glauben leben kann, das habe ich auch bei ihr gelernt.
Wenn wir in Norwegen auf dem Weg zum Gipfel unterwegs sind – dann verlieren wir manchmal den Gipfel aus dem Blick. Aber wir verlieren nicht den Weg aus den Augen. Denn es gibt dort Wegmarken. Stöcke, die in den Schnee gesteckt sind. Oder ein rotes Band, das an einen Strauch gebunden wurde. Oder auch die Spuren von Menschen, die vor uns zum Gipfel unterwegs waren.
Solche Wegmarken brauchen wir auch für unser Leben.
Es kann vorkommen, dass ich das große Ziel aus dem Blick verliere. Vielleicht verstellen mir Sorgen die Sicht. Ich bin dann nur noch mit dem beschäftigt, was mir jetzt und hier den Schlaf raubt.
Vielleicht sind es aber auch Zweifel, ob es dieses Ziel überhaupt gibt. Ich fürchte dann, dass ich mir all das nur einbilde, worauf ich hoffe.
Dann brauche ich eine Wegmarke, die mir zeigt: Ja, du bist auf dem Weg zu Gott. Er wartet auf dich auf dem Gipfel.
Der Gottesdienst, den wir hier feiern – der ist für mich eine solche Wegmarke.
Wir setzen uns mit Worten aus der Bibel auseinander. Dabei wird mir manchmal etwas wieder oder neu klar, was mein Leben betrifft und mich unbedingt angeht.
Wir beten zu Gott: In fremden Worten, die ich mir leihe, oder auch in eigenen Worten vertraue ich mich ihm wieder oder neu an.
Wir singen vom Glauben: Ich spüre etwas davon, wie Gott mir nah kommt und von seiner Kraft verleiht.
Ich bin dann dankbar, wenn ich die Kirche verlasse – und neu und wieder das Ziel vor Augen habe, auf das ich zugehe.
Paulus schreibt: "Wir dürfen unseren Blick allerdings nicht nur auf das Sichtbare richten, sondern auf das Unsichtbare ist. Denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare dagegen ist unvergänglich."
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