Im Weinberg
Wir stehen in einem Weinberg. Wir stehen dort und staunen. Eine Mauer umgibt den Weinberg. Kein Gestrüpp wächst, kein Unkraut. Nur hier und da leuchtet eine Mohnblume rot. Die Rebstöcke stehen in sauberen Reihen, gesäubert und beschnitten nach aller Kunst des Weinbauernhandwerks. Dem Weinberg ist anzusehen, wie viel Liebe und wie viel Mühe jemand in ihn hineingesteckt hat. Liebesmühe also. Da kommt einer auf uns zu. Wir sind mit ihm verabredet. Er will uns diesen Weinberg zeigen. Den Weinberg seines Freundes, so sagte er uns. Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fetten Höhe. Und er grub ihn um und entsteinte ihn und pflanzte darin edle Reben. Er baute auch einen Turm darin und grub eine Kelter und wartete darauf, dass er gute Trauben brächte; aber er brachte schlechte. ( Jesaja 5,1b-2 ) Wir stehen im Weinberg und sehen erst jetzt auf die Trauben. Wie kann das sein?Seltsam verschrumpelt sind sie. Als wären sie an den Reben vertrocknet. Das kann doch nicht se