Es ist ein Kreuz
Da steht einer und hält ein Kreuz aus Bronze in der Hand. Die Kameras laufen und schauen ihm zu, um später zu zeigen, was er da tut. Er dreht sich um und hängt das Kreuz an die Wand. Die Kameras laufen. Er wendet sich wieder zurück, die eine Hand weiter am Kreuz, das Gesicht schaut zufrieden; die Kameramänner sind es auch. Am Dienstag bringt Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern, in der Eingangshalle der Staatskanzlei in München ein Kreuz an. So ein Kreuz soll zukünftig in allen Dienststellen von bayrischen Landesbehörden hängen. Das ist, heißt es, eine vertrauensbildende Maßnahme für die bayrischen Bürger. „Diese Kreuze“, sagt Markus Söder, „sollen kein religiöses Symbol des Christentums sein. Sie sind ein Bekenntnis zur Identität und zur kulturellen Prägung Bayerns.“ Ein Schauspiel für die geneigte Öffentlichkeit. Für die Gebäude von Kommunal- und Bundesbehörden gilt die Regelung nicht. Da fehlt der Landesregierung die Befugnis. Jesus sagt: „Kommt zu mir, i