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Es werden Posts vom September, 2018 angezeigt.

Ernte gut, alles gut

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Paulchen schaut auf die Tafel Schokolade. Tante Gertrud hat sie ihm geschenkt. „Meine Lieblingsschokolade. Mit Erdbeerjoghurtfüllung“, hat sie gesagt. Paulchen aber mag keine Schokolade mit Erdbeerjoghurtfüllung. Schon gar nicht in einer rosafarbenen Schachtel. So ein Mädchenkram. Er sieht Mama an und weiß sofort, was jetzt kommt. „ Und wie sagt man, wenn man etwas geschenkt bekommt? “ , fragt Mama. Natürlich weiß er, was man sagt. Er ist ja seit ein paar Wochen schon ein Schulkind. Aber er weiß auch, dass man nicht lügen soll. Das sagt Mama auch immer. Da muss sie doch verstehen, dass er sich nicht für etwas bedanken kann, worüber er sich nicht freut. „ Naja“, sagt Mama, „dann sage ich mal Danke für ihn. “  Sie streicht Paulchen über den Kopf. Das allerdings mag er noch weniger als Schokolade mit Erdbeerjoghurtfüllung. Wir feiern Erntedank. Wir feiern es in der geschmückten Kirche. Brot und Weintrauben, Kohlköpfe und Kartoffeln stehen für das, was wir dieses Jahr g

Kleiner großer Glaube

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I. Jeder, der aus Gott geboren ist, siegt über die Welt. Und so klingt einer, der siegt: Hört mich, ihr Inseln, und ihr Völker in der Ferne, gebt acht! Schon im Mutterleib hat der HERR mich berufen, im Schoß meiner Mutter schon meinen Namen genannt. Und wie ein scharfes Schwert hat er meinen Mund gemacht, im Schatten seiner Hand hält er mich verborgen, und zu einem spitzen Pfeil hat er mich gemacht, in seinem Köcher hat er mich versteckt. ( Jesaja 49,1-2 .) So klingt ein Sieger. Ich höre seine Worte (aufgeschrieben im zweiten Teil des Jesaja-Buches) und sehe ihn vor mir. Er steht irgendwo in der späten Nachmittagssonne auf einem Marktplatz. Menschen umringen ihn und hängen an seinen Lippen. Noch bevor sie seine Stimme hören, wissen sie schon, dass er ihnen Worte sagen wird, die ihr Herz bewegen. Er verkörpert die Wahrheit, die ihr Leben trifft und verändert. Und er, er spürt das. Er spürt, was die Menschen von ihm erwarten. Er spürt auch, was sie ihm z

Sie brachen auf

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Von Elim brachen sie auf. Und von Nieblum, Goting und Borgsum, von Alkersum, Midlum und Oevenum. Jugendliche 14, 15 Jahre waren sie. Frisch konfirmiert. Frei gemacht für das, was kommen sollte. In früheren Zeiten sagte man: Da beginnt das Erwachsenenalter. 1992, 1993 gingt ihr, die Silbernen Konfirmandinnen und Konfirmanden ins Leben. Die Mauer in Berlin war gefallen. Auf dem Balkan herrschte Krieg. In Rostock-Lichtenhagen tobte der rechte Mob. Der Bundestag schränkte das Grundrecht auf Asyl ein. Die Rungholt lief in Husum von Stapel. Das AquaWyk wurde eröffnet. Der BUND richtete den Sperrgutbasar ein. Das Wasserwerk nahm einen Stickstofffilter in Betrieb. Die Post legte eine Sondermarke mit der Föhrer Tracht auf. In Oevenum wurde der Martens-Hof zum Museum. Der Alkersumer Inselkäse wurde erstmals hergestellt. Im Olympic liefen Dr. Alban und The Four Non Blondes und Withney Houston schmachtete „I Will Always Love You“. Im Kino tobten die Dinosaurier durch den Jurassic Park und S

Seid anders

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Brüder und Schwestern, durch den Geist Gottes haben wir das Leben. Also gilt: Aus diesem Geist heraus wollen wir auch unser Leben führen. Wir sollen nicht überheblich auftreten, einander nicht herausfordern und nicht neidisch aufeinander sein. ( Galater 5,25-26 ) Paulus schreibt das an seine Gemeinde in Galatien. Ich höre ihn leise seufzen. Er denkt an die Menschen und an sich selber. Und daran, dass sie, dass wir manchmal sind wie Vögel auf dem Feld, wie Pfauen, wie ein männlicher Pfau. Der ruft laut und stellt sein Rad auf und stolziert umher. Natürlich ist er überheblich. Er hebt sich über die anderen hinaus. Seine Federn schillern doch am buntesten von allen Natürlich fordert er die anderen heraus. Schaut her, ruft er, so sieht ein Pfau aus, der es zu etwas gebracht hat. Seht mich an und erblasst vor Neid. Natürlich ist er selber der erste, der neidisch ist – auf diesen anderen Pfau dort drüben. Die Weibchen rennen ihm alle nach. Was hat der, das er nicht