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Es werden Posts vom Juni, 2019 angezeigt.

Die Spaßbremse - ein kleiner Dialog zum Johannistag

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Da bist du ja, Johannes, wir haben schon auf dich gewartet. Ihr Schlangen! Was? Ihr bösen Menschen! Aber Johannes, wir sind hier, um mit dir deinen Geburtstag zu feiern. Zeigt durch euer Verhalten, dass ihr euer Leben wirklich ändern wollt! Johannes! Wir wollen hier ein fröhliches Fest feiern. Und du, du... – ach, ich weiß auch nicht. Das ist es ja. Ihr wisst auch nicht. Also muss ich es euch sagen. Was musst du uns sagen? Dass ihr nicht tut, was gut ist. Aber Johannes. Das ist meine Aufgabe. Euch zu sagen: Ändert euer Leben. Aber Johannes. Heute feiern wir doch deinen Geburtstag. Da kannst du doch einmal... Auch an meinem Geburtstag ist die Welt nicht besser als sonst. Aber du könntest dich doch freuen. Wie schön, dass du geboren bist. Ihr hättet mich sonst sehr vermisst? Das glaube ich ja nicht. Naja, doch. Ach. Wer vermisst schon jemanden, der immer nur schimpft. Das klingt jetzt aber ganz schön hart. Ist doch aber auch wahr. Ehrlich g

Johannes makes Nächstenliebe great again

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Wir feiern Johannes den Täufer, wir feiern seinen Geburtstag, wenn auch einen Tag zu früh. Die, die sich Johannes irgendwie verbunden fühlten, feierten auch seine Geburt. Acht Tage nach seinem Geburtstag haben sie sich im Tempelversammelt . Das Kind soll seinen Namen bekommen. Und es soll beschnitten werden – als Zeichen dafür, dass es in den Bund gehört, den Gott mit seinem Volk geschlossen hat. Auf der rechten Altartafel von St. Johannis in Nieblum sind sie zu sehen, die mit dem Kind in den Tempel gekommen sind. Elisabet natürlich, die Mutter, mit ihrem lang ersehnten und schon gar nicht mehr erhofften Sohn. Sie sitzt da im Tempel und gibt ihm die Brust. Das scheint niemand von den anderen dort zu stören. Vielleicht ist es einfach so alltäglich: Der Hunger eines Kindes muss gestillt werden, auch im Tempel. Gerade im Haus Gottes wird der Hunger gestillt, nach Leben, nach Segen. Vielleicht aber sind die anderen, die Männer zumal, auch mit etwas wichtigerem beschäftigt.

Ein Himmelsschlüssel

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Schlüssel. Große, kleine. Alte, neue. Wie sie sich so anfinden.  Bei dem einen ist klar, für welche Tür er gedacht ist. Bei anderen weiß keiner mehr, zu welchen Schlössern sie passen sollen. Aber sie sind noch da, die Schlüssel. Und wer weiß, womöglich auch irgendwo die Schlösser. Es gibt die wirklichen Schlüssel für die wirklichen Schlösser. Und es gibt die bildlichen Schlüssel für die bildlichen Schlösser. Erlebnisse zum Beispiel können zum Schlüssel werden, zu Schlüsselerlebnissen. Für manchen ist das ein Urlaub auf Föhr. Das glänzende Watt, der weite Himmel über der Marsch. Die Zeit bleibt stehen und weitet sich für einen Augenblick zur Ewigkeit. Das Kleinklein des Alltags wird von der Weite Gottes umfangen. Der Schlüssel dreht sich im Schloss und öffnet den Blick auf den Schatz, der das Leben ist. Ein Geschenk, das glänzt. Für andere wird auch der Bruch im Leben zu einem Schlüssel. Das Leben kommt immer dazwischen. Manchmal als Krankheit, die den vertrauten Allt

Ab in den Garten - Ein Pfingstgespräch

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Die Pastorin, was meine Frau ist, die sagt in den letzten Tagen ja immer: Ich will nachher noch in den Garten. Halt! Ich sage: Ich muss noch in den Garten. Wo ist da der Unterschied? Es soll ja etwas wachsen in unserem Garten. Dazu müssen die Kartoffeln rein in die Erde. Und das Unkraut raus aus den Erdbeeren. Also muss ich in den Garten. Ob ich will oder nicht. Egal. Ob du jetzt willst oder musst: Du kommst nicht dazu. Weil immer etwas dazwischen kommt. Leider. Und das ärgert mich. Ich weiß. Aber immerhin. Gestern Nachmittag warst du ja endlich im Garten. Wieder nicht so lange, wie ich eigentlich vorhatte. – Sag' mal, warum erzählst du das jetzt eigentlich? Weil Jesus sagt: » Wenn ihr mich liebt , werdet ihr meine Gebote befolgen. Wer meine Gebote annimmt und sie befolgt, der liebt mich wirklich.« Ich fürchte, das beantwortet meine Frage noch nicht ganz. Ich dachte: Mir geht es mit den Geboten wie es dir mit dem Garten geht. Ich will hinein, aber es kommt