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Es werden Posts vom April, 2020 angezeigt.

Sonntagsgruß - Stein, Stern, Hirt

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Stein oder Stern – so fangen wir für gewöhnlich an, wenn Konfer ist. Was bewegt dich gerade? Ist es eher etwas, wo du Trost brauchst? Oder ist es eher etwas, was dir eine Freude ist? Eigentlich wollten wir heute Konfirmation feiern. Weil das Corona-Virus dazwischen kam, tun wir es nicht. Das ist ein Stein. Für euch, die Konfirmandinnen und Konfirmanden. Für euch, die ihr mit den Jugendlichen feiern wolltet. Für uns auch. Wir würden jetzt gern einen Stern vor den Stein halten. Einen Trost, der den Stein vergessen macht. Zum Beispiel: Dafür feiern wir im September umso schöner. Oder: Wir machen es uns fein in den zusätzlichen Konferstunden. Aber wäre das ein Trost? Wir fürchten: Den gibt es jetzt nicht so einfach. Euer Fest fällt heute aus. Wie so vieles andere Schöne, das in diesen Tagen und Wochen aller Vorfreude zum Trotz abgesagt werden muss. Das ist also der Stein, der schwer in der Hand liegt. Im Konfer legen wir die Steine wie die Sterne immer ab. Zu den Ste

Sonntagsgruß: Luft anhalten und Äste sammeln

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Heute ist der 19. April. Das war der Tag, den wir im Kalender angestrichen hatten: Dann sind die ganzen Corona-­Beschränkungen vorbei und das normale Leben kehrt zurück. Seit Mittwoch ist klar: Es gibt ein paar Lockerungen. Aber der Alltag bleibt weiter eingeschränkt. Das haben wir vorher schon geahnt. Enttäuscht sind wir dennoch. „Es ist wie beim Luftanhalten“, sagt Peter Tschentscher, der Hamburger Bürgermeister. Die ersten 10 Sekunden gehen, die nächsten 10 werden schwerer, weitere 10 tun richtig weh. Wie sieht es mit eurem Atem aus? Manche, die wir treffen, sind noch ziemlich entspannt. Andere sind schon sehr angestrengt. Das hat wohl damit zu, wie die Beschränkungen einen treffen. Für die Schüler, die jetzt ihr Abitur schreiben und die Abschlussprüfungen machen sollen, ist es mühsamer als für die Kinder, die weiter zu Hause Schule machen. Und für die, denen es jetzt langweilig ist, weil sie nichts Richtiges zu tun haben, ist es leichter, als für die, di

Ostergruß - Wir sind Ostermenschen

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Frohe Ostern! Das wünschen wir euch. Von Herzen. Aber es kommt anders von Herzen als sonst. Weniger Freude, dass etwas froh ist. Dafür mehr Wunsch, dass es so wird. Vielleicht wäre der bessere Gruß heute: Merkwürdige Ostern! So fühlt sich dieses Fest zumindest für uns an: Ostersonntag, Gottesdienstzeit – und wir stehen hier allein. Wie feiert ihr heute? Familienbesuche bis 10 Personen sind ja erlaubt. Aber, heißt es, man solle doch besser verzichten. Und Besuch vom Festland ist ja ohnehin weiter verboten. Wie lange dauert das noch? Die Frage kommt jetzt öfter in den Gesprächen. Da wir alle keine Experten oder Entscheider sind, können wir nur spekulieren. Ja, nein, vielleicht, aber … Inzwischen hat sich auch das Bundesverfassungsgericht mit den ganzen Einschränkungen befasst. Es sagt in seinen Urteilen: Noch sind die Maßnahmen notwendig und deshalb hinnehmbar. Aber sie brauchen ein Ablaufdatum. Auch in den Talkshows und Nachrichtensendungen geht es immer öf

Sonntagsgruß: Fürchte dich nicht

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Im Wyker Krankenhaus hängt im Eingangsbereich ein Plakat. Das Wort Corona hat da jemand durchbuchstabiert. Von C für „cool bleiben“ über O wie „ohne Panik“ bis A wie „auch das geht vorbei“. Das Plakat sagt: Keine Angst! Wir schaffen das! Aber „Keine Angst!“, das sagt man ja nur, wenn sie schon längst da ist. Seit Anfang der Woche ist klar, dass auch jemand auf der Insel sich mit dem Coronavirus angesteckt hat. Gute Besserung wünschen wir ihm oder ihr. Und Menschen, die ihm oder ihr zugewandt sind. Ob es noch mehr Fälle auf der Insel gibt? Davon wissen nur Gerüchte. Ein Kieler Angstforscher sagte der Zeitung: Gerüchte sind es, die Angst machen. Deswegen wäre es gut, wenn klar wäre, wo sich das Coronavirus ausbreitet. Recht hat er: Einer, der sich nach einem Urlaub selbst in Quarantäne geschickt hat, bekommt Nachrichten: Bist du es? Der Sprecher des Landkreises sagt dagegen: Wir werden nicht offen legen, in welchem Dorf jemand erkrankt ist. Denn dann geht die Hexenja