Gekommen, um zu bleiben

Erst war sie dunkel
und ich mit ihr ganz allein
in der großen Wohnung
und ich ging von Zimmer zu Zimmer
und machte alle Lichter an,
mitten in der Nacht.
Aber sie blieb.

Und sie bekam lange Beine
und braune Haare
und Sommersprossen auf der Nase
und hatte einen klein gefalteten Zettel
von mir in der Hand
und sie faltete ihn auseinander
und las ihn
und ich sah ihr dabei zu
und schauderte.

Viele Jahre später
sah sie mir entgegen,
als ich in den Spiegel blickte
und sie und mich fragte,
was denn nun werden sollte,
weil alle Wege
in Sackgassen führten
und keiner sich auf ein Ziel öffnete.

Da ging ich einfach los,
fort von ihr,
und war immer
einen Schritt schneller
als sie.

Und nun bin ich hier,
und weiß,
sie ist es auch.
Manchmal,
nachts,
weckt sie mich leise,
zwischen fünf Uhr
und Weckerklingeln.

Und ich sage leise
zu ihr:
Da bist du ja,
meine Angst.

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