Unter Sternen über Steine
1 Einen Augenblick noch. Die Hirten stehen im Stall. Einer stützt sich auf seinen Stock. Ein anderer lehnt mit dem Rücken an der Stallwand. Sie schweigen und schauen. Ihr Blick geht hinaus in die Nacht, aus der sie kommen. Sie sehen den Weg, den sie unter Sternen und über Steine hierher in den Stall gegangen sind. Sie sehen die Herde, die sie zurückgelassen haben. Dort beim Feuer, bewacht nur von den Hunden und einem Hirten, der lieber blieb, wo er war. So viel mehr noch steigt wie aus grauen Nebelschleiern vor ihnen auf. Da waren die Lämmer, die im Frühjahr die Herde aufmischten und den Mutterschafen und ihnen, den Hirten, keine Ruhe ließen. Da waren die Räuber, die sie eines Nachts überfielen und sich Schafe und Lämmer nahmen und sie vor ihren Augen schlachteten. Da waren ihre Kinder, die zwischen den Schafen aufwuchsen. Sie mussten von dem Wenigen leben, das sie als Lohn bekamen. Aber jedes hatte sein Lieblingslamm und gab ihm einen Namen und tobte mit ihm herum