Engelbesuch - eine Begegnung in der Christnacht
I. Sei gegrüßt Sei gegrüßt! N'abend. Unser Haus ist voll. Fürchte dich nicht. Ich fürchte mich nicht. Aber unser Haus ist voll. Fürchte dich nicht. Du wirst heute noch Besuch bekommen. Ich sagte bereits … Ein Mann wird dich um ein Zimmer bitten. Wir haben keinen Platz. Für sich und seine schwangere Frau. Tut mir leid, aber ich kann nicht … Die Frau wird ihr Kind bei dir zur Welt bringen. Nein, wird sie nicht. Auf Wieders … Fürchte dich nicht. Aber ich … Was soll das? Was? Dieses andauernde: „Fürchte dich nicht!“ Ich sehe deine Angst. Ich habe keine Angst. Und selbst wenn es so wäre, das ändert nichts daran: Es ist kein Raum in der Herberge. Du hast doch Angst. Wovor sollte ich Angst haben? Vor einem Mann, der an meine Tür klopft? Das ist mein Alltag, dass Fremde bei mir klopfen. Aber ausgerechnet heute sind wir ausgebucht. Du fürchtest dich vor dem Kind. Vor welchem Kind? Das bei dir, in deinem Haus, geboren wird. Sicher nicht. Und vor allem: Nicht in mei